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Forschung

Das Welthandelssystem an einem Wendepunkt

Internationaler Handel hat schon immer für Kontroversen gesorgt, insbesondere in entwickelten Industrienationen. Diese kontroverse Natur des Handels ist nicht überraschend, da Handel einer der entscheidenden Treiber für Veränderung in modernen Volkswirtschaften ist. Die Position eines Landes in einem Handelssystem entscheidet darüber welche Branchen wachsen oder schrumpfen, ob ein Unternehmen erfolgreich sein und scheitern wird, welche Beschäftigungsmöglichkeiten sich bieten und welche verschwinden. Damit beeinflusst Handel unmittelbar das Leben vieler Menschen.

Die anhaltende Kontroverse hat sich nun in eine Feindseligkeit verwandelt, die das etablierte Welthandelssystem nicht nur in Frage stellt, sondern grundlegend bedroht. Dies zeigt sich am deutlichsten am Beispiel der Vereinigten Staaten, die unter Präsident Trump ihre handelspolitische Haltung radikal geändert haben und nun einen umfassenden Handelskrieg mit China führen. Aber es zeigt sich auch in Europa, wo Hunderttausende von Bürgern gegen neue Handelsabkommen demonstrieren, auch wenn diese mit engen Verbündeten wie z.B. Kanada, abgeschlossen werden.

Globalisierungsdebatte konstruktiv mitgestalten
Am Kühne Center for Sustainable Trade and Logistics gehen wir davon aus, dass die Globalisierungskritik nach mehr verlangt als einer einfachen Rückkehr zum Protektionismus. Sie erfordert ein Umdenken, um sie zu überwinden. Dazu muss das gegenwärtige Welthandelssystem umfassend evaluiert werden, um die richtigen Massnahmen initiieren zu können, die eine nachhaltige Globalisierung sicherstellen.

Die aktuelle, radikale Handelspolitik der USA ist umstritten, dennoch ist es vernünftig zu fragen, ob die Welthandelsorganisation in der Lage ist, Missbrauch durch grosse Nicht-Marktwirtschaften wirksam zu verhindern. Und was auch immer man über die massiven Proteste gegen das CETA-Abkommen zwischen der Europäischen Union und Kanada denkt, es ist vernünftig darüber nachzudenken, ob private Investoren das Recht erhalten sollten, demokratische Regierungen direkt zu verklagen. Solchen Fragen stellen wir uns am Kühne Center, mit dem Ziel, eine funktionierende, wohlstandsfördernde Globalisierung zu ermöglichen.

Impact Series

Das Kühne Center will sich als Vordenker in Fragen der wirtschaftlichen Globalisierung etablieren – indem es relevante Forschung betreibt und seine Erkenntnisse einem breiten Publikum zugänglichmacht.

Die Kühne Center Impact Series beleuchtet forschungsbasierte Erkenntnisse, die helfen, das aktuelle Welthandelssystem zu bewerten und zu identifizieren, was funktioniert und was verbessert werden muss, um eine nachhaltige Globalisierung zu erreichen. Aktuelle volkswirtschaftliche Fragen, insbesondere im Zusammenhang mit der Globalisierung, sind ein durchgängiges Thema. Die Reihe hat einen übergeordneten Fokus auf die Bedeutung desinternationalen Handels und auf effektive globale Wirtschaftspolitik. Hauptzielgruppe sind Entscheidungsträger aus dem öffentlichen und privaten Sektor, Ökonomen innerhalb und ausserhalb der Wissenschaft, Journalisten sowie die interessierte Öffentlichkeit.

Hier finden Sie alle bisherigen Impact Series

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