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Global Gateway – EU Konkurrenzprojekt zur «Neuen Seidenstrasse»

China hat mit seinem Projekt «Neue Seidenstrasse» in vielen Ländern viel Geld in Infrastrukturprojekte investiert. Nun setzt die EU mit ihrem Konkurrenzprojekt Global Gateway ein starkes geopolitisches Gegengewicht. 300 Milliarden Euro will die EU für Umweltschutz, Gesundheit, Energie und Transport in Schwellen- und Entwicklungsländer investieren. Das Projekt soll einerseits lokale Bedürfnisse erfüllen und andererseits die globalen Herausforderungen anpacken können, so EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Dies ist ein neuer strategischer Ansatz für Investitionen. Anders als China will die EU bei der Finanzierung die Privatwirtschaft einbinden. Die Länder, in denen investiert wird, sollen mit der EU eine vertrauenswürdige Partnerin haben. Den EU-Staaten soll Global Gateway Wettbewerbsvorteile bringen, betont van der Leyen.

Wie realistisch ist dieses Vorhaben angesichts der enormen Anstrengungen Chinas? Die Europäische Antwort darauf unterscheidet sich vor allem in zwei wesentlichen Punkten, erklärt Ralph Ossa: «Zum einen, was das Investitionsvolumen angeht. Der chinesische Plan ist ungefähr dreimal grösser als der europäische. Der zweite grosse Unterschied liegt in den Investitionsschwerpunkten. Die Chinesen investieren vor allem in Transportinfrastruktur. Die Europäer setzen andere Schwerpunkte, zum Beispiel bei der Digitalisierung.» Die EU kann, so Ossa, mit ihrem Programm eine wertvolle Alternative bieten für jene Länder, die bisher gar keine andere Wahl hatten, als mit den Chinesen zusammenzuarbeiten, weil sie die Infrastrukturprojekte dringend benötigen.

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